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Von den Germanen bis zum Wirtschaftswunder

Oliver Wörner packt 2000 Jahre “Odenwälder Geschichte(n)” in eine Stunde kurzweiligen Film

 Ein Streifzug durch den Odenwald, von den Römern bis in die Gegenwart, ist Thema des Films “Odenwälder Geschichte(n)” von Video  Production Limited und Oliver Wörner . Der gebürtige Bad Königer befasst sich schon seit vielen Jahren mit der Videofilmerei, von Musikclips bis hin zu umfassenden Werken wie sein fast fertig gestelltes  Lebensporträt von Wernher von Braun. Bei der Recherche über den Pionier der Raumfahrt stieß der Filmemacher unter anderem auf die Geschichte des zweiten Weltkrieges im Odenwald. Es entstand der Wunsch,  dies filmisch aufzuarbeiten – und sehr schnell wurden daraus 2000 Jahre. Oliver Wörner beschränkte sich dabei nicht auf den hessischen Odenwaldkreis, sondern gefasste sich mit der gesamten Mittelgebirgsregion, also auch mit dem  badischen Neckar-Odenwaldkreis und dem bayrischen Landkreis Miltenberg.
So kommen in seinem Film auch die drei Landräte, Horst Schnur in Hessen, Roland Schwing in Bayern und Detlev Piepenburg in Baden Württemberg, zu Wort. Die Geschichte selbst beginnt mit den Germanen in der Zeit um Christi  Geburt. Drehort dafür war das Kloster Engelberg bei Miltenberg, wo Bruder Dagobert mit seinen Ordensbrüdern zu Hause ist. Dieser Ort war vor 2000 Jahren ein Thingplatz, eine germanische Kultstätte. Aber auch die Entstehungsgeschichte des Klosters wird im Film thematisiert, ebenso, als aktuelles Problem, die rückläufige Mainschifffahrt.
Die Zeit Karls des Großen, um 800 nach Christi, spielt im hessischen Odenwald  unter Einbeziehung der Einheitsbasilika in Steinbach. Diese wurde erbaut von Einhard, dem Geschichtsschreiber Karls des Großen. Das 19. Jahrhundert findet  in Baden-Württemberg statt, in Zwingenberg mit der Aufführung des Freischütz und in der Wolfsschlucht, wo der letzte Wolf im Odenwald erlegt wurde. In seinem Element war der technikbegeisterte Filmemacher beim Kapitel Nazizeit und Zweiter Weltkrieg. Er fand im Odenwaldkreis nicht nur zahlreiche Zeitzeugen, sondern auch in der Nähe von Bad König einen Flügel mit Motor eines auf unbebauter Fläche notgelandeten B17-Bomber der Amerikaner. Wie er von Zeitzeugen erfuhr, konnten sich damals von den acht Besatzungsmitgliedern nur vier retten. Zwei davon wurden von der SS am Hengmantel in Haingrund erschossen, die beiden anderen in Bad Königer als böser Feind vorgeführt - sie kamen aber mit dem Leben davon. Von dem Bomber selbst wurde der Rumpf geborgen. Den Fundort des Flügels behält Oliver Wörner für sich, um die Totenruhe der vier umgekommenen Soldaten zu schützen.
Zur Nazizeit gehört auch das Thema Judentum im Odenwald. Allerdings gibt es dazu in der Region nur noch Geschichte, aber keine lebendige jüdische Gemeinde mehr. Deshalb erwirkte der Filmemacher eine Drehgenehmigung für den Gedenkgottesdienst zur
Reichspogromnacht bei der jüdischenWestendgemeinde in Frankfurt, ein beeindruckendes Erlebnis für ihn. Der Ausklang des Filmes ist allerdings wieder fröhlich und positiv - Wirtschaftswunderzeit und Rock’n’Roll stellen das letzte Kapitel.
Ein Jahr lang arbeitete OliverWörner an diesem Film, von der Idee bis zum fertigen Schnitt. Aus vielen Stunden Material fertigte er eine 60 Minuten lange, kurzweilige Zeitreise durch die Geschichte, überschaubar, bewegt, mit herrlichen Landschaftsbildern, aber nie langweilig. Die finanziellen Mittel dafür waren eher geringfügig, “low budget, aber big pictures” bezeichnet er das Ergebnis auf neudeutsch.
Premiere des Films war Samstag, 10.März. 2001 In der Michelstädter Odenwaldhalle wurde der Film zwei Mal gezeigt, und das Publikum war begeistert. Parallel dazu stellte Oliver Wörner Teile der Flugzeugfunde aus, unter anderem das Funkgerät eines B27-Bombers sowie Requisiten und Teile der  Filmausrüstung. Mit dabei ist auch sein neues technisches Wunderwerk, eine Aircam. Diese, nach Plänen der Nasa selbstgebaute, fliegende Kamera sieht aus wie ein Modellhubschrauber, ist 140 Stundenkilometer schnell, hat einen Aktionsradius von 1000 Metern und wird über Funk und Satelliten gesteuert.
Informationen zum Film und möglichen weiteren Aufführungen in den drei Landkreisen gibt es unter Tel. 06063/5677 und im Internet unter
www.vpltd.de