Annika Schoeneberger

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Pferde sind das Wichtigste

Hartnäckig verfolgt Annika Schöneberger ihr Ziel vom Traumberuf im Freien und von Pferden umgeben

„Ein Beruf, der mich den ganzen Tag in geschlossenen Räumen verbringen lässt, kam für mich nie in Frage. Ich brauche die frische Luft – und natürlich die Pferde“. So definiert Annika Schöneberger die Beweggründe zur Wahl ihres Berufes. Die 26-jährige Michelstädterin ist ausgebildete Pferdewirtin, seit September 2003 sogar mit Meisterbrief.
Der Weg zu ihrem Traumberuf war nicht immer einfach. Die Faszination Pferd begann bei ihr relativ spät. Mit 13 Jahren begleitete sie eine Freundin zum Reiten und danach war es geschehen. Gegen den heftigen Widerstand ihrer Eltern setzte sie ein eigenes Pferd durch. Den Eltern wäre mehr schulisches Engagement lieber gewesen. „Aber Schule war nicht mein Ding“, gesteht die junge Frau ein. Nachdem sie erst die siebte und dann auch noch die zehnte Klasse wiederholen musste, reichte es ihr. Am ersten Schultag nach den Ferien meldete sich die damals 18-Jährige im Sekretariat des Gymnasiums Michelstadt ab.
Mit dem Realschulabschluss startete sie ins Berufsleben. Hippotherapie schwebte ihr vor und als Grundlage dafür ließ sie sich zur Krankenpflegehelferin mit Staatsexamen ausbilden. Danach wollte sie wieder näher an die Pferde heran und absolvierte ein Praktikum in einem entsprechenden Betrieb im Hunsrück. „In diesem Jahr erlebte ich alle Tiefen des Jobs – Menschen, die genug Geld für Pferde haben, sind nicht unbedingt auch charakterstark“, erklärte Annika Schöneberger. 18 Stunden Drecksarbeit am Tag waren während des Praktikums die Regel. Aber sie sagte sich: „Es liegt nicht am Beruf, sondern an den Menschen“ – und suchte sich einen besseren Betrieb.
Zurück in Michelstadt erfuhr sie zufällig vom Hof „Am Steinbuckel“ in Güttersbach. Dieser bot damals zwar keine Lehrstelle, aber sie schaute sich ihn dennoch an. Mit diesem Hof verwirklichte Anita Kraus aus Mannheim vor 16 Jahren ihren Lebenstraum einer Island-Pferde-Zucht – und zwischen den beiden Frauen stimmte es menschlich auf Anhieb. Ebenso schnell verliebte sich Annika Schöneberger in die kleinen, zotteligen Ponys. In Kooperation mit einem anderen Betrieb absolvierte sie auf diesem Hof binnen zwei Jahren ihre verkürzte Ausbildung zur Pferdewirtin. Parallel dazu machte sie ihren Trainerschein C.
Seit 2000 ist mit einem Reitbetrieb selbstständig. Sie übernahm diesen Bereich auf dem Hof in eigene Verantwortung, ist zuständig für die Ausbildung der Pferde und ihrer Reiter, bereitet die Tiere auf Leistungsprüfungen vor. Aber auch die Betreuung von Ferienkindern, Traktor fahren, Brot backen oder Putzlumpen schwingen gehören zu ihren Aufgaben – und im Bedarfsfall leitet sie auch den gesamten Betrieb.
Nach zwei Jahren Gesellenzeit nahm sie die nächste Qualifikationshürde in Angriff – und finanzierte sich die Ausbildung zur Pferdewirtschaftsmeisterin selbst. Die Prüfung legte sie im vergangenen September ab, trotz starkem Handicap. Bei einem „Fehltritt“ verletzte sie sich zwei Jahre zuvor am Bein und hatte keine Zeit für den Arzt. Der akute Schmerz ließ nach, sie ging weiter ihrem Beruf nach, ebenso ihren Hobbys wie Klettern und verschiedene Kampfsportarten - aber kurz vor der Meisterprüfung knickte das Bein plötzlich weg. Das Kreuzband war völlig abgerissen und die junge Frau für mehrere Monate an Krücken gefesselt. Auf den Meisterbrief folgte die derzeitige Ausbildung zur Natur-, Sport- und Erlebnispädagogin – und im nächsten Jahr der Trainerschein B.
Inzwischen bildet sie auf dem Hof einen Lehrling aus, betreut 120 Reitschüler pro Woche und insgesamt 100 Island-Pferde, inklusive ihrem eigenen, der Stute Kyrra vom Steinbuckel. Nach sechs Jahren auf diesem Hof, der ausschließlich von Frauen bewirtschaftet wird, ist sich Annika Schöneberger sicher, ihren Traumberuf gefunden zu haben. Ein 16-Stunden-Arbeitstag ist zwar eher die Regel als die Ausnahme, aber wenn die Arbeit Spaß macht, ist das sekundär. Wichtig ist der jungen Pferdenärrin dabei natürlich auch der Umgang mit Menschen, den vielen Kindern und Jugendlichen, die sich täglich um die Ponys kümmern oder den kleinen Feriengäste, die ohne Eltern auf dem Hof urlauben. Es ist einen Lebensaufgabe für Annika Schöneberger, ihre Wertvorstellungen, ihre Liebe zur Natur und zu den Tieren, weiter zu geben, nachfolgenden Generationen zu vermitteln.
Finanzielle Erwägungen haben bei der Berufswahl nie eine Rolle gespielt: „Reich wird man dabei nicht, aber es genügt zum Leben und für den Luxus des Hobbys Pferd“. Und Pferde sind nun mal das Wichtigste, auf dem Hof oder und in Annika Schöneberger Leben
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