|
Seltsames aus dem Odinwald, Germanien und dem Rest der Welt
GERMANIEN. Wir leben in der zweiten Amtsperiode der rot-grünen Bundesregierung - und selten sah es schwärzer aus als im Moment. In Sachen
Renten, Gesundheit und soziale Absicherung sind unzählige Konzepte im Gespräch und keiner blickt mehr so richtig durch. Ist auch nicht so wichtig, denn worauf alles hinaus laufen wird, hat Hessen-Ronny mit
einem Beispiel deutlich gemacht: Bei Fraport, dem Rhein-Main-Flughafen-Betreiber, wurden den Mitarbeitern die Weihnachtsgeldpauschale von 200 Euro gestrichen, im Gegenzug soll das Jahresgehalt des
Vorstandsvorsitzenden von 550.000 auf 700.000 Euro angehoben werden. Also schränkt Euch ein, ihre Rentner, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger, Geringverdienende und andere finanziell Schwache, damit die
Großkopferten ihr Auskommen und die Regierungsvertreter im Ruhestand genug zu beißen haben. Apropos beißen: Was soll das Gedöns um nicht mehr bezahlten Zahnersatz? Wer eh nix zu beißen hat, braucht auch keine
Zähne.
AMILAND. Nun erleben sie ihr zweites Vietnam, die kampfesmutigen Amis. Es gibt einfach keine Ruhe im Irak, fast täglich explodieren Bomben, Hubschrauber plumpsen vom Himmel und immer mehr GIs kommen
im Zinksarg wieder nach Hause. In der Heimat fragen sich inzwischen doch einige, wo sie nun eigentlich versteckt sind, die gefährlichen, weltbedrohenden Waffen des Saddam Hussein. Und so manch einer äußert sogar
laut den Verdacht, dass Schosch Dubbelju gelogen haben könnte. Das Vertrauen in den Präsidenten sinkt in rasantem Tempo und inzwischen werden schon farblose Gegenkandidaten für die nächste Wahl hoch gehandelt.
Aber deswegen muss sich der amtierende Präsident noch nicht warm anziehen. Vielmehr wird ihm eine Frau das Fürchten lehren. Noch spricht sie sich nicht eindeutig für eine eventuelle Kandidatur, sie wartet
den weiteren Niedergang ihres Vorgängers ab. Antreten wird sie nur, wenn ihre Wahl sicher ist - und sicherer wird diese mit jedem heimkehrenden Zinksarg. Die Chancen, dass der nächste Präsident wieder
Clinton heißt, wird von Tag zu Tag größer - siehe www.hillarynow.com unter dem Motto No more bushit.
GERMANIEN. Es gibt noch Hoffnung! Das Volk der Germanen scheint doch nicht restlos verblödet, trotz Superstars und
unzähliger, den Büchermarkt überschwemmender Biografien. BumBumBoris’ Lebensoffenbarungen bleiben ebenso bleischwer in den Regalen liegen wie Dieter Bohlens zweiter Band an Wahrheiten. Besser so, denn
manchmal bildet Nicht-Lesen einfach mehr.
GERMANIEN. Was wäre das Land ohne die Raucher?! Nach dem 11. September wurde für den inneren Frieden und einen neuen Fuhrpark für das THW gequalmt, nun für
den Mutterschutz und den Mutterschaftsurlaub. Mit der erhöhten Tabaksteuer sollen diese Dinge zumindest finanziert werden. Noch nicht ganz geklärt ist allerdings, wo Raucher noch unbehelligt ihrem
steuergeldbringenden Laster frönen dürfen. Am besten wohl in der Nähe der Nutznießer, die sich ja über jeden Raucher freuen müssten. Also in Frauenarztwartezimmern, in Krabbelstuben, Kreißsälen...
Übrigens: Rauchen kann tödlich sein! Diese neue Wissen vermittelt jetzt eine Art Todesanzeige auf jeder Schachtel. Demnächst gibt es auch bei alkoholischen Getränken entsprechende Hinweise, ebenso auf den
Stoßstangen von Autos - und schon ganz bald werden schon Neugeborene informiert, mittels Tätowierung auf der Stirn von Geburtshelfern mit der Aussage: Das Leben an sich ist tödlich.
ODINWALD. Der Odinwald
macht von sich Reden, fast täglich ist er in den überregionalen Schlagzeilen. Die Schweinepest stellte sich zwar als Irrtum raus, der Mord auf offener Straße in Erbach war leider echt. Allerdings ein
Beziehungsdrama. Ganz anderen Charakter hatte der Überfall auf eine Kneipe in Höchst - das könnte ohne weiteres ein Hinweis auf die Verbronxung der Region sein, mit der Insel der Glückseligkeit zwischen den
grünen Hügeln ist es wohl vorbei.
GERMANIEN. Da hat er sich zu früh gefreut, der Edi! War nichts mit den Sieg für CSU, CDU und die Union und die Champagnergläser blieben zu.
Wer zuletzt lacht, lacht am besten - und das war am Ende halt RotGrün. Dabei hätte den Schwarzen eigentlich klar sein müssen, dass die Auszählung in Bayern die bundesweiten Hochrechnungen etwas aus dem
Gleichgewicht bringt. Fast 60 Prozent der Bajuwaren haben für Stoibers Umzug nach Berlin gestimmt. Pech gehabt, Seppls, ihr müsst ihn behalten! Und den Beckstein auch! Aber tröstet Euch, der Rest der Germanen ist
mit dem was nun regiert, auch nicht glücklich.
ODINWALD. Eigentlich gilt der Odinwald nicht als sonderlich fortschrittlich, vielmehr passiert dort alles 20 Jahre später als anderswo. Ein kleines Nest ist
nun der Zeit voraus, zeigt Restgermanien augenscheinlich auf, wie die Überalterung der Bevölkerung das Leben verändert. Kinnich bzw. Bad König ist ein nettes Kurstädtchen mit einem extrem hohen
Altersdurchschnitt seiner Einwohner. Nicht dass dort die Menschen besonders alt werden, vielmehr zieht es alte Menschen magisch in diesen Ort mit den vielen Seniorenresidenzen und Altersheimen. Weil die Stadt den
Senioren auch noch einen wunderhübschen Warmplanschpool baute, ist sie nun pleite. Es wird gespart, allerdings nicht an den alten Herrschaften. Gestrichen wurden die Ausgaben für Kinder, Jugendliche und Familien,
ob Freibad, Ferienspiele oder Bücherei - alles fällt dem Rotstift zum Opfer. Den Alten in den Seniorenresidenzen macht das nichts aus, für die Jüngeren geht halt die Lebensqualität flöten. Aber das Freibad
hätte noch eine Chance, bei einem Eintrittspreis von zwölf Euro.
I
ODINWALD. Das ist der Landesfürst des Odinwaldes. Er hat immer viel zu
tun und muss oft mehrere Termine gleichzeitig wahrnehmen, damit sein Foto auch ganz oft in der Zeitung ist. Das war für ihn alleine nicht mehr zu schaffen. Deshalb wurde in einem geheimen Labor des Odinwaldes der
erste Klonversuch eines Menschen unternommen. Erfolgreich - denn das Double ist schon seit einigen Jahren im Einsatz und noch keiner hat es gemerkt.
 |
Im Archiv: Schnee von gestern, der aber nicht ganz vergessen werden sollte:
ODINWALD. Das gesamte Jahr 2002 wurde in Erbach von einem Thema beherrscht: OBI. Auf dem
Gräsig sollte in bester Lage ein Baumarkt samt Einkaufscenter die Sicht verbauen und den Boden zubetonieren. So wollten es der Bürgermeister und seine Getreuen. Viele andere wichtigen Leute in
allen möglichen Gremien wollten das allerdings nicht. Gegen Ende des Jahres hatten die Obi-Investoren die Schnauze von dem Hickhack gestrichen voll und zogen sich zurück. Das Thema Obi - Obi-Endphase - Obi-Märchen
ODINWALD/OSTGERMANIEN. Da hat er wohl gedacht, die Ossis sind doof und kapieren noch langsamer als die Odinwälder. Aber das hat sich der gute Herr Balzer in den Fischköppen getäuscht.
In Grimmen an der östlichen Ostsee wollte er ein Film- und Fernsehzentrum bauen, genau das gleiche, das schon im Odenwald nix wurde. Aber während die Odenwälder doch recht lange den
leeren Versprechungen des selbst ernannten Fernsehmoguls glaubten und sich schon fröhlich vereint mit Stars und Sternchen sahen, war in der Ostsee-Zeitung sehr schnell Tacheles zu lesen. Hier der “Filmriss in Grimmen”
ODINWALD. Unser Dorf soll schöner werden...dachten sich einige, Odin leider unbekannte Menschen, und brachten etwas Farbe in das Leben, beziehungsweise auf die Häuserwände der
Führungsspitze der Odinwälder Republikaner (tja, Braune gibt es nicht nur im Osten!). Damit das Ganze nicht wie ein zufälliger “Dumme-Buben-Streich” wirkt, schickten die Künstler einen
Bekennerbrief an die hiesige Tageszeitung. Da diese als seriöses Blatt anonyme Schreiben ignoriert, reichte der diensthabende Chef das Schreiben an Odin weiter. Es versteht sich von selbst, dass Odin
seine Odinwälder und Rest-Germanen darüber nicht uninformiert lassen will. Den Originaltext des
Bekennerschreibens gibts hier.
AMILAND. Auch lange nach 11/9 leben wir noch immer in unruhigen Zeiten. Zwar landen keine
Flugzeuge mehr in Hochhäusern, aber der amerikanische Präsi zeigt sich nach wie vor ein wenig kriegsgeifernd. Den Irak hat er zerbomben, weil dort Kriegswaffen hergestellt werden und die
Führungsspitze nicht ganz knusper ist. Seltsame Logik - denn das gilt in beiden Fällen ja auch für Amiland! Soll er doch endlich ehrlich sein, der Schorsch Dabbelju!. Es geht doch eigentlich nur um
sein spätpubertären Wunsch, dem Papi zu zeigen, dass er schon ein großer Bub ist. Er will einfach das beenden, was Daddy im Golfkrieg nicht geschafft hat. Kommt doch in den besten Familien vor -
nur die müssen nicht die ganze Welt daran teilhaben lassen. Amerika nach 11/9. |